In knapp zwei Wochen geht es los nach Schweden. Bevor ich mich je nach Strecke auf bis zu 1500 Kilometer durch die schwedischen Wälder mache, wollte ich sichergehen, dass mein Rad topfit ist. Schließlich hat es gerad im Mai erst Touren über 1000 Kilometer mit mir gemacht. Am Ende wurde der 24-Stunden-Besuch in der Werkstatt teurer als ich dachte.
Als der Mitarbeiter des Fahrradladens gestern Abend mit mir das Rad durchging, ahnte ich schon nichts gutes. Eine Acht vorne, eine starke Acht hinten, Kette und Ritzel waren sehr verschlissen und die Bremsen nach wenigen Wochen auch schon wieder runter. Die beiden eiernden Räder, die ich beim Fahren nicht wirklich bemerkt hatte, wollte man korrigieren, wobei man mir für hinten schon mal keine große Hoffnung machte.
So kam es dann auch. Am späten Nachmittag der Anruf, dass das Laufrad gewechselt werden muss. Genau meins sei nicht da, ob ich mit einer schwarzen statt silbernen Nabe einverstanden sei. Mir wurscht, also dran. Außerdem hatte ich gleich noch eine stärkere Kette geordert, damit sie mir nicht bei meinem doch nicht ganz leichten Antritt durchreißt. Einmal reichte.
Freundlicherweise hat man darauf verzichtet, mir wieder XT-Material einzubauen, nun sind das Kettenblatt „nur“ noch ein Deore. Wäre die Wertgarantie-Versicherung noch da, wäre das was anderes. Am Ende standen mit Arbeitskosten (72 Euro) und diversem Material (Kassette HG50, 9-fach, 11-32 Zähne, Bremsschuhe, Kette HG93, 114 Glieder 9-fach, einem neuen Hinterrad und zwei neuen Kettenblättern für vorne) mehr als 250 Euro auf der Uhr. Da hatte ich doch mit deutlich weniger gerechnet. Aber wenn ich dafür ohne Panne durch die Saison und vor allem durch Schweden komme, ist denke ich alles in Ordnung.
Sicherlich ist das viel Geld, mit dem man Besseres hätte anfangen können, aber wenn man am falschen Ende spart, ärgert man sich umso mehr. Stell Dir vor Du bist in der Einöde unterwegs und nachdem die Kette reißt fehlt Dir der Kettennieter, weil „man dieses 10€-Teil sowieso so gut wie nie braucht“.
Dafür ist jetzt alles fit. :-)
Ketten und Kassetten sind nun mal Verbrauchsmaterial, das man bei einer Kettenschaltung regelmässig wechseln muss. Alternativ bieten sich Nabenschaltungen und evt. ein Zahnriemen (den kann man nicht nachrüsten) an. Kostet am Anfang zwar mehr, sollte dann aber wesentlich weniger Stress machen.
Der Kostentreiber war ja auch eher das Hinterrad. Die Kette und der Antrieb sind klar.