Heute ist Ruhetag. Und Mittsommer. Einer der wichtigsten Feiertage in Schweden. Ich bin gespannt, was mich erwartet. In aller Ruhe gehe ich zunächst in das kleine Café zum Frühstücken. Dort treffe ich auch die Berliner Familie wieder. Nach dem Frühstück gehen wir zusammen einkaufen. Der Supermarkt in Mariestad hat lange genug auf und wir kaufen alles ein, um gemeinsam mit den Kindern einen schönen Abend zu haben.
Ich habe mich bei der Mitarbeiterin der Unterkunft erkundigt, wo in der Nähe von Mariestad Mittsommer gefeiert wird. Sie hat mir verschiedene Orte genannt, einer davon ist nicht all zu weit von der Stadt entfernt. Das ist mir heute relativ wichtig, weil ich ja eigentlich meinen Ruhetag habe. Ganz vermeiden, mit dem Rad zu fahren, lässt es sich jedoch nicht, schließlich habe ich kein anderes Fortbewegungsmittel. Die Feier ist etwa 8 Kilometer außerhalb von Mariestad irgendwo im Nirgendwo – jwd, wie der Berliner sagen würde.
Hier treffe ich die Berliner wieder, wir schauen uns die Feierlichkeiten an, nehmen daran Teil. Zunächst gibt es einen Gottesdienst, danach Kaffee und Kuchen und dann wird die Mittsommer-Stange, vergleichbar mit unserem Maibaum, aufgestellt.
Zurück in die Stadt – sie ist wie ausgestorben
Doch das Wetter droht umzuschlagen, es regnet auch leicht, ein Gewitter droht hereinzubrechen, dabei war das Wetter am Morgen noch richtig gut. Nach dem Ende der Feier breche ich recht schnell wieder auf. Ich habe keine Regensachen dabei und will schon gar nicht in ein Gewitter kommen. Die Stadt ist wie ausgestorben. Ich drehe, da sich das Wetter vorerst wieder leicht beruhigt hat, eine Runde durch die Stadt, fahre dann wieder zu meiner Unterkunft.
Am Abend wird zusammen mit den Berlinern das Essen vorbereitet und gegessen. Auch vier Schweden, die ebenfalls Gäste waren, reichen uns typisch zubereiteten Matjes, damit wir auch eine schwedische Spezialität essen. Schwedische Gastfreundschaft – selbst, wenn diese selber Gäste sind. Vielen Dank. Später am Abend kommt dann sogar noch weiterer Besuch: Eine weitere Radfahrerin aus Deutschland. Sie ist auf dem Weg nach Mariestad gefahren, den ich in den nächsten Tagen vor mir habe. Wir tauschen uns ein wenig über die Wege aus, finden aber nicht wirklich einen Draht zueinander. Muss ja auch nicht immer sein.
Weiter mit Tag 9
21. Juni: 20 km, Day Off
Touren-Tagebuch: 13 Tage durch Schweden Juni 2013
Tag 1: Tourauftakt
Tag 2: Ystad und eine Einladung
Tag 3: Regenschauer und Umwege
Tag 4: Hügel, Växjo und Sverigeleden
Tag 5: Smaland: Besuch bei Michel
Tag 6: Nördlichster Punkt: Askersund
Tag 7: 90 Kilometer Einsamkeit
Tag 8: Day Off: Mittsommer
Tag 9: Gegenwind und Regen: Abbruch?
Tag 10: Auf nach Süden: Göteborg
Tag 11: Ostseeküste und Halmstad
Tag 12: 175 Kilometer Flucht vor Regen
Tag 13: Zurück in Deutschland
2 thoughts on “Schweden-Tour 2013, Tag 8: Day Off. Mittsommer”