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Das Fahrradjahr 2012 – ein persönlicher Rückblick

2012 ist Geschichte. Zeit, einen Blick zurück zu werfen auf das Jahr, in dem dieser Blog entstanden ist, in dem ich so viel Fahrrad wie nie zuvor gefahren bin, ich meine erste Tour durchs Ausland gemacht habe und einiges mehr. Ein wirkliches Protokoll habe ich nicht geschrieben. Vereinzelt lassen sich meine Touren jedoch mit GPS-Trackings oder mit anderen Aufzeichnungen rekonstruieren.

Meine erste größere Tour 2012 dürfte eine Wannsee-Rundfahrt gewesen sein. Mitte März, der Winter war wohl gerade weg (erinnert euch an Minus 20 Grad im Februar), gings von Mitte den Spandauer Schifffahrtskanal bis nach Spandau. Von dort bin ich dann grob die dort entlang laufenden Fernradwege bis Kladow am Wannsee gefahren.

Hier erinnere ich mich, dass die einmal pro Stunde fahrende Fähre gerade weg war, weswegen ich dann über Groß-Glienicke nach Potsdam gefahren bin um von dort durch den Grunewald wieder nach Berlin zu fahren. Knapp 72 Kilometer hat der GPS-Track protokolliert – netter Auftakt.

Im Mai stand zunächst ein Sommerurlaub an – ohne Fahrrad -, danach dann wieder das Radfahren. Ende Mai habe ich ein paar Kilometer gezogen und habe Berlin mal Richtung Süden verlassen. Über Potsdam ging es über Beelitz in den Norden Sachsen-Anhalts. Hier habe ich meinen Zug zur nach Berlin auf die Minute genau bekommen. Noch einmal mehr hätte ich nicht (falsch) abbiegen dürfen, sonst hätte ich zwei Stunden warten müssen. Meine Erkenntnis aus dieser Fahrt: Schlag dir Mittags nicht den Magen voll. In Beelitz konnte ich nicht an einer Gaststätte mit frischem Spagel und einem leckeren Schnitzel vorbei. Für meine weitere Fahrt war das allerdings gar nicht gut.

Häufiger bin ich am Wochenende mit großem Gepäck losgefahren, weil ich bei Abfahrt in Berlin noch nicht wusste, ob ich ein oder zwei Tage fahren würde. Wenn ich mich recht erinnere, war der 9. Juni auch so ein Tag. Während ich in den Vorjahren zumeist in die S-Bahn gestiegen bin, um aus Berlin rauszukommen, bin ich in diesem Jahr aufgrund meiner zunächst verkauften und inzwischen gekündigten BVG-Karte fast immer mit dem Rad von zu Hause losgefahren. Dadurch wurden die Touren länger, ich hab aber Berlin auch besser kennengelernt. Am 9. Juni bin ich den Berlin-Usedom-Fernradweg von Berlin über Pankow, Bernau und durch die Uckermark gefahren. Gelandet bin ich letztlich in der Heimatstadt unserer Kanzlerin – in Templin. Es waren 110 Kilometer. Mich erstaunt gerade die protokollierte Zeit von fast acht Stunden. Keine Ahnung, warum ich für diese Strecke so lange benötigt habe.

3-Tages-Tour Eisenach-Weimar-Leipzig-Berlin

Drei mehrtägige Touren habe ich 2012 gemacht. Die erste begann am 23. Juni. Es ging mit dem Zug zunächst nach Eisenach. Hier ging dann gegen Mittag das Trampeln auf dem Rad los zur landschaftlich wunderschöne Gegenden. Das Tagesziel kristallisierte sich erst im Laufe des Tages heraus. Es sollte Weimar werden. Mein Hotel war etwas oberhalb der Stadt gelegen, ich war erschöpft und habe es so bei einer Kleinigkeit zu Essen im Hotel belassen, da ich mich nicht aufraffen konnte, runter in die Stadt zu fahren – und vor allem wieder hoch. Am nächsten Tag gings dann weiter durch den Thüringer Wald – immer mit bangem Blick auf das Regenradar. Ganz Deutschland lag unter einem Regenfeld, nur meine Ecke noch nicht. Doch der Regen kam näher. Grund genug die geplante Route, die mich noch weiter nach Osten bringen sollte, zu ändern. Auf nach Leipzig. An der Stadtgrenze habe ich von unterwegs eine Übernachtungsmöglichkeit gebucht und schon fing es an zu regnen Prima, aber OK. Am dritten Tag startete ich früh. Mein Ziel: Berlin. Ambitioniert aber machbar. Leider machten mir fiese Regenschauer einen Strich durch die Rechnung, die mich immer wieder zum Anhalten zwangen. Denn es waren nicht nur Platzregenschauer, sondern  auch Gewitter. Zum Glück immer nur recht überschaubar. Nördlich von Lutherstadt Wittenberg machte ich bei einem Bekannten meine längere Pause um nach dem Aufbruch bei ihm nochmals in ein fieses Gewitter zu kommen. Berlin kam aber näher – wenngleich ich erst gegen 11 Uhr abends ankam. Diese Tour war der Anlass, mir eine neue, bessere Radhose zu kaufen.

3-Tages-Tour Ostwestfalen-Hannover-Peine-Magdeburg-Berlin

Nächste große Tour: Anfang August. Mit dem Zug ging es in meine Heimat, nach Gütersloh. Nach einer 20 Kilometer Fahrt war ich bei meinen Eltern, wo mich ein Grill mit frischem Fleisch erwartete. Es war ungewohnt, mit meinem Berliner Rad auf den elterlichen Hof zu fahren. Am Samstag morgen ging es dann los und direkt am Anfang wurd es anstrengend. Der Teutoburger Wald wollte überwunden werden. Unterwegs, etwa drei Stunden vor Hannover, dachte ich kurzzeitig mein Hinterrad sei geplatzt aber es war wohl nur ein Stein der laut unter dem Rad wegsprang. Zum Glück. Hannover und mein Hotel erreichte ich am Abend

Der nächste Morgen: Es regnet. Egal. Ab aufs Rad. Richtige Entscheidung, die Regenjacke konnte ich bald ausziehen. Durch Peine führte mich meine Tour näher an den Harz als ich erwartet hatte. Die Steigungen brachten mich ob der mangelnden Vorbereitung doch nah an die Grenze des machbaren. Ziel Magdeburg erreichte ich vergleichsweise spät, ein gutes Restaurant im Hotel machte den Zeitverlust wett.

Auch an diesem Tag reizte es mich wieder, Berlin am dritten Tag zu erreichen. Die Strecken waren weitgehend flach, also ab dafür. Und tatsächlich schaffte ich die Etappe weitgehend problemlos. Gegen 20 Uhr war ich zu Hause. Nach einem Day off wollte ich aber noch weiter fahren. Eigentlich an der Ostsee, doch in Rostock war Hansesail, Übernachtungen also unbezahlbar. Also bin ich von Wismar nach Süden und dann auf Güstrow zu gefahren. Nach einer vergleichsweise kurzen 90 km Tour war ich dort. Am nächsten Tag machte mir abermals das verregnete 2012 einen Strich durch die Rechnung. Zwar bin ich einige Kilometer gefahren, doch die Wolken waren derart bedrohlich und regneten sich letztlich auch ab, so dass ich die Tour abgebrochen habe. Denn Sonntag der Woche gab es dann aber noch eine Tagestour von Fürstenberg Havel nach Berlin.

Ostseetour Ystad-Malmö-Kopenhagen-Lübeck-Stralsund

Die dritte große Tour war auch meine schönste. Ich habe sie ausführlich in einem eigenen Blogbeitrag beschrieben. Sie führte von Trelleborg über Ystad nach Malmö, weiter nach Kopenhagen über Fehmarn nach Lübeck weiter nach Wismar, Rostock und Stralsund. Die Tour war eine einmalige Erfahrung. Grund für diesen Blog und die Vorbereitungen für die Schwedentour in diesem Jahr.

In diesem Jahr werde ich über meine Touren hier zeitnah berichten. Stay tuned!

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