Schutz vor Wind, Kälte und Regen: Sportbrille mit Sehstärke vermeidet tränende Augen beim Radfahren
Zwei Jahre lang bin ich im Frühjahr nach meiner ersten (frühen) Tour mit einer Bindehautentzündung rumgelaufen. Tränende Augen (und eine Allergie) führten zu dieser Erkrankung, die nicht wirklich schlimm aber auch nicht angenehm ist. Da ich mich entschlossen habe, meine Wege in Berlin (fast) ausschließlich per Fahrrad durchzuführen, war mir klar, dass ich zumindest von Oktober bis Anfang März etwas brauche, um meine Augen zu schützen. Doch ich bin Brillenträger. Was also tun. Ich habe eine Lösung gefunden.
Dank Google bin ich auf den Optiker Schäfers in Berlin Charlottenburg gestoßen. Der Optiker hat sich neben dem üblichen Brillensortiment auf Sportbrillen spezialisiert. Wenige Wochen vor der ersten Kälte im vergangenen Herbst habe ich dem Optiker einen Besuch abgestattet. Eigentlich wollte ich mich nur informieren, die Beratung das angebotene Produkt und die Ehrlichkeit haben mich jedoch dazu veranlasst, doch direkt eine Brille zu kaufen. Sie ist auch für mich als Brillenträger geeignet, allerdings müssen mir nicht erst teure Spezialgläser für die Sportbrille geschliffen werden. Die Brille arbeitet mit Inlays.
Das heißt, das vor Wind schützende Glas ist eine normale Sportbrille, wie sie (Renn)radfahrer ohne Brille oder mit Kontaktlinsen nutzen. Ich habe zwei paar Gläser: Einmal klar (für den Winter und die Dunkelheit) und Sonnenbrillengläser. Die zunächst empfohlenen Gläser, die im oben Bereich leicht getönt und unten klar waren, habe ich direkt zurückgegeben, da ich mit ihnen nicht zurecht kam.
Hinter diese Frontgläser werden dann die Gläser in Sehstärke geklippt, die mir angefertigt wurden. Ändert sich die Sehstärke, müssen auch nur diese ausgetauscht werden. Die Kosten dafür dürften wohl bei etwa 100 Euro liegen. Die Brille hat einen Schweißschutz, der mich allerdings nicht wirklich überzeigt. Auch beschlägt die Brille nicht – außer ich ziehe meinen Buff über die Nase und bleibe nach Anstrengung an einer Ampel stehen.
Ich bin diesen Winter bei -10 Grad gefahren, bei Sturm und einigen anderen fiesen Wetterverhältnissen. Insgesamt habe ich in der ganzen Zeit höchstens fünf Tränen verloren. Das war sonst meine Ration für wenige hundert Meter bei Kälte. Wer also Probleme mit Fahrtwind in den Augen hat, sollte sich überlegen, eine solche Brille anzuschaffen – auch wenn man etwa 300 Euro dafür einplanen sollte.
Mein Modell ist eine adidas Evil Eye Halfrim. Die reine Brille ohne Sehstärken gibt es für unter 200 Euro auch bei Amazon. Entsprechend ausgestattete Optiker sollten die Inlays auch bestellen können, wenn die Brille woanders gekauft wurde. Aufgrund der Beratung und auch der Möglichkeit, die Brille vor einem Windkanal direkt testen zu können, ist ein Kauf bei einem Optiker sicher etwas teurer aber auch inhaltlich besser als ein Blogbeitrag oder ein Onlineshop sein können. Übrigens: Ein Hardcover-Case gibt es bei adidas-Brille dazu. In diese kann der Brillenträger dann während der Fahrradfahrt seine eigene Brille legen und hat diese beim Ende der Fahrradfahrt direkt wieder griffbereit.
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