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Schweden-Tour 2013, Tag 10: Auf nach Süden – Göteborg und weiter

P1030374Die Nacht ist ziemlich nass. Immer wieder werde ich vom Geräusch des Regens auf mein Zelt wach. Es ist Sonntag, die Geschäfte, in denen ich mich morgens immer erst einmal versorge, machen später auf. Also bleibe auch ich ein bisschen länger liegen. Mit Hilfe des Regenradars finde ich eine Regenpause, in der ich es schaffe, mein Zelt abzubauen. Das Zelt ist zwar eh nass, aber wichtig ist mir, dass das Innenleben und somit auch unter anderem mein Schlafsack trocken bleiben. Ich bin fast fertig, da fängt es wieder an zu regnen. Immerhin bleibt das, was mir wichtig ist, trocken.

Um 8 Uhr fahre ich vom Campingplatz, suche die Innenstadt. Der Regen droht stärker zu werden, wird er aber nicht. Also gehe ich kurz einkaufen und schwinge mich dann aufs Rad. Über die Wasserfälle von Trollhättan, die leider nicht in Betrieb sind, geht es langsam aber sicher wieder in südlichere Gefilde. Zwar ist „erst“ Sonntag und ich habe theoretisch noch eine ganze Woche Zeit, bis ich wieder in Berlin sein muss, aber es schadet sicher auch nichts, nicht auf den letzten Drücker anzukommen. Außerdem habe ich in den Wetterprognosen gesehen, dass es gegen Ende der Woche nicht mehr wirklich schön sein soll.

Durch die Wasserfälle und Berge von Trollhättan

Die Strecke in Richtung Göteborg, was heute mein gestecktes Ziel ist, beginnt durch die Gegend um die Wasserfälle hügelig und wird nur langsam wieder flacher. Doch die Landschaften sind toll – bei schönem Wetter sicher noch schöner. Die Hügel nehmen nach und nach ab, hier und da versperrt mir mal einer den flachen Weg aber alles nichts wildes im Vergleich zu Smaland. Ich fahre auf der westlichen Seite des Göta Älvs entlang nach Süden, passe ein Regenschauer ab und schaue auf meinen Touren-Stand. Heute fahre ich meinen tausendsten Kilometer auf dieser Tour. Ich bin knapp zwei Stunden vor Göteborg.

20 Kilometer vor Göteborg beginnt ein Geflecht von Ein- und Ausfallstraßen und Autobahnen. Hier kann ich niemandem, der sich nicht auskennt, empfehlen, ohne Navigation zu fahren. Man verliert schlicht die Orientierung als Radfahrer. Als Radfahrer, so ist meine Wahrnehmung, hat man in und um Göteborg ohnehin keinen hohen Stellenwert. Entsprechend auch die Qualität der Wege, oftmals direkt an Autobahnen entlang oder durch Industriegebiete. Es gibt schöneres.

Amazon.de WidgetsSchlafen in Göteborg? Oder weiterfahren?

Gegen 15 Uhr bin ich in Göteborg. Ich mache mir Gedanke um meine Unterkunft. Ein Hotel ist mir zu teuer, außerdem ist es noch zu früh, schon Schluss zu machen – ich fühle mich noch ganz gut. Also suche ich mir aus meinem Campingführer einen Platz in Asa heraus. Doch der Weg dahin ist länger, als ich gedacht habe. Doch die Strecke entschuldigt: Ich fahre, nachdem ich die Göteborger Ausfallstraßen im Süden verlassen habe, direkt an der Ostseeküste entlang, auf eigenen Radwegen immer entlang der Schären. Erst später komme ich auf dem Weg wieder etwas ins Landesinnere. Die letzten 10 Kilometer sind dann leider wieder die wohl unvermeidlichen Wege über Hauptstraßen.

Auf dem Platz angekommen soll ich mir eine Stelle suchen und die Platznummer (hatte ich bis dahin auch noch nicht in Schweden) am Empfang nennen und zahlen. Ich entscheide mich, mein Zelt zwischen zwei deutschen Wohnmobilen aufzubauen. Erst später merke ich, dass ich keine eigene Platznummer habe, sondern auf der Grenze der beiden gebaut habe – sie haben sehr weit auseinander geparkt, so dass es ein eigener Platz zu sein schien. Für beide ist es aber kein Problem. Im Gegenteil: Aus dem einen Wohnmobil, in dem ein Kölner Rentner-Ehepaar lebt, bekomme ich beim Aufbauen sogar Hilfe. Nach der Dusche laden mich die beiden sogar noch in ihr Wohnmobil ein, bieten mir ein Kölsch an. Gastfreundliche Deutsche in Schweden!

Weiter mit Tag 11

Sonntag, 23. Juni: 146 km, 8 Uhr Abfahrt, 19.45 Uhr Ankunft

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Touren-Tagebuch: 13 Tage durch Schweden Juni 2013

Tag 1: Tourauftakt
Tag 2: Ystad und eine Einladung
Tag 3: Regenschauer und Umwege
Tag 4: Hügel, Växjo und Sverigeleden
Tag 5: Smaland: Besuch bei Michel
Tag 6: Nördlichster Punkt: Askersund
Tag 7: 90 Kilometer Einsamkeit
Tag 8: Day Off: Mittsommer
Tag 9: Gegenwind und Regen: Abbruch?
Tag 10: Auf nach Süden: Göteborg
Tag 11: Ostseeküste und Halmstad
Tag 12: 175 Kilometer Flucht vor Regen
Tag 13: Zurück in Deutschland

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