In Berlin mit dem Rad zu fahren, ist immer wieder eine Freude. Zwar hat die Stadt in den vergangenen Jahren eine Menge für die Fahrrad-Infrastruktur getan und beispielsweise sogenannte Schutzstreifen auf den Fahrbahnen der Straße markiert, doch vielen Autofahrern sind diese offenbar mehr als Parkplätze, denn als Radwege bekannt.
Gerade heute hatte ich erst wieder so einen Kandidaten, der den Schutzstreifen als Parkplatz verstand. Ich wurde dadurch gezwungen, mich auf der Hauptverkehrsstraße der vierspurigen Straße in den Verkehr einzufädeln. Just, als ich an dem Geländewagen vorbeifahren wollte – das Einfädeln war dank Sonntagsverkehr kein Problem – kam der Fahrer. Ich rief ihm freundlich (!) zu, der parke auf dem Radweg. Nun, was ich offenbar vergaß: Ich bin in Berlin. Denn als Antwort bekam ich ein weniger freundliches „Ey, Verpiss dich“ zu hören.
Nun, offenbar ist diesem Radfahrer die militante Art, wie sie einige Radfahrer im Osten der Stadt an den Tag legen sollen, offenbar lieber als ein mündlicher Hinweis. Stimmt das, was man so hört, hätte er jetzt jedenfalls einen Außenspiegel weniger. Auch das – um das deutlich zu sagen – muss nicht sein.
Aber einmal mehr bleibt mir nur, an den Verstand der Autofahrer zu appellieren. Die Schutzstreifen haben ihren Sinn. Ihr dürfte sogar auf ihnen fahren, wenn ihr keine Radfahrer gefährdet und es nur eine gestrichelte Abgrenzung ist. Doch wenn ihr die Schutzstreifen als Parkplatz missbraucht, müssen wir Radfahrer uns wieder vor eure Motorhauben quetschen, was euch dann auch wieder nicht schmeckt. Also parkt bitte dort, wo ihr parken dürft und nicht auf unseren Wegen. Das gilt übrigens auch für die Kollegen der Rennleitung, die in Berlin auch gern den Schutzstreifen für die Pause beim Bäcker nutzen. Im Einsatz könnt ich’s ja noch verstehen…
Ich hab noch ne andere Herausforderung an die Rennleitung: 1,5 Meter.
Ach, da sag ich schon gar nichts mehr… Ich blockiere inzwischen lieber ganze Fahrbahnen, anders lernen es die meisten ja nicht.